Corona Krise – Wie seelisch und psychisch stark bleiben
Hygiene für die Seele – besonders in Zeiten der Krise
Viele von uns sind verunsichert, verwirrt, machen sich Sorgen oder haben Angst vor den Folgen und Einschränkungen durch die große Zahl der Corona-Erkrankungen, die unser Leben inzwischen Tag für Tag stark beeinflussen.
Internet, Fernsehen und Tageszeitung versorgen uns mit einer Flut von Informationen, die wir weder alle aufnehmen noch durchdenken und verarbeiten können. Kaum schaffen wir es, noch abzuschalten vom Thema Corona und seinen Auswirkungen. Immer wieder kreisen Gedanken und Sorgen durch den Kopf, die den einen oder anderen von uns auch in der Nacht grübeln und nicht schlafen lassen.
Was können wir tun, um nicht nur körperlich, sondern auch seelisch stabil durch diese außergewöhnliche Zeit zu kommen?
Lieber auf Abstand
Was für wir zur Zeit für den Körper tun, ist auch für die Seele eine gute Idee. Halten Sie Abstand!
Warum? Unser Gehirn arbeitet nutzungsabhängig. Es funktioniert genauso, wie wir es benutzen. Je mehr wir unser Gehirn auf eine bestimmte Art “trainieren”, um so mehr wird es eben genauso funktionieren. Zur Zeit trainieren wir es zu den Themen: Angst, Sorgen, Befürchtungen … – und so funktioniert es dann auch.
Im Moment benutzen wir unser Gehirn sehr viel damit, uns über den Verlauf der Virus-Pandemie zu informieren.
Wir lesen Berichte, wir schauen Informationsvideos, wir gucken uns Bilder an, die uns besorgt werden lassen. Außerdem verfolgen wir die Entwicklung der Erkrankungszahlen, wir beteiligen uns an mehr oder weniger heftigen Diskussionen im Internet und wenn wir mit Freunden telefonieren, worüber sprechen wir? Über Corona, über Ausgangsbeschränkungen, über Krankenhausbetten und über Virus-Tests im Drive-in in Memmingen.
Die Folge davon ist, dass unser Gehirn sich inzwischen schon ganz allein damit beschäftigt – oft in besorgter und geängstigter Weise. Das tut es tagsüber und das macht es auch nachts und raubt uns den Schlaf. Das funktioniert um so “besser” je mehr Zeit wir damit verbringen, uns zu sorgen. Bilder prägen sich tiefer ein, als gelesene Berichte oder im Radio gehörte Informationen. Je reißerischer die Nachricht, je emotionaler desto mehr speichert unser Gehirn das ab. Die Folge: Wir können immer schlechter wirklich abschalten.
Hygiene für unser Gehirn:
- Schalten Sie ab! Das Smartphone, den Fernseher, den Computer. Reduzieren Sie die Zeiten, in denen Sie sich über Corona informieren. Legen Sie bewußt Corona-Pausen ein.
- Wenn Sie sich informieren möchten, tun Sie das am Vormittag, nicht am Abend. So kann unser Gehirn bis zum Abend wieder etwas Abstand gewinnen.
- Verzichten Sie auf jede reißerische, unseriöse und emotionale Berichterstattung. Suchen Sie sich seriöse Quellen, durch die Sie sich sachlich informieren.
- Informieren Sie sich eher durch Lesen oder Hören als durch bewegte Bilder.
- Nutzen Sie den Ausschaltknopf! Wenn Ihnen etwas Angst macht, sie etwas als sehr besorgniserregend oder unsachlich empfinden schalten Sie aus! Auch wenn Sie merken, dass Ihnen ein Bericht nicht gut tut, dann schalten Sie ihn aus!
- Seien Sie unhöflich zu Menschen, die Ihnen Horrorgeschichten erzählen wollen. Unterbrechen Sie den Redner und bitten Sie über ein anders Thema zu reden (oder zu schreiben) – oder beenden Sie das Gespräch.
- Informieren Sie Ihre Kinder sachlich und kindgerecht. Erlauben Sie ihnen nicht, alleine im Internet ängstigende Berichterstattungen anzusurfen. Erklären Sie Ihren Kindern, warum. Es gibt gute Informationen für Kinder in den Mediatheken von ARD, ZDF, SWR und BR.

Heilpraktikerin Angelika Jouaux